Linz (OTS)

Kinder und Jugendliche haben das Recht auf eine unbeschwerte Kindheit. Dazu gehört auch ein Leben in guten Wohnverhältnissen. Leider ist das in Oberösterreich oft nicht der Fall“, sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. In unserem Bundesland sind rund 40.000 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre armutsgefährdet. Die Arbeiterkammer OÖ hat sich angesehen, in welchen Wohnverhältnissen sie leben.

Rund 13.400 Kinder und Jugendliche in Oberösterreich leben in zu kleinen Wohnungen, in denen weniger als ein Zimmer für einen Erwachsenen und weniger als ein Zimmer für je zwei Minderjährige zur Verfügung stehen. Solche beengten Wohnverhältnisse waren besonders während der Lockdowns für Familienmitglieder im Home-Office oder Distance-Learning eine große psychische Belastung.

Damit verbunden sind oft finanzielle Schwierigkeiten. Sozialleistungen sind bei der Hälfte der armutsgefährdeten Kinder und Jugendlichen die Haupteinkommensquelle im Haushalt. Bei rund 7.320 Kindern und Jugendlichen haben die Eltern Zahlungsrückstände, bei rund 22.000 können unerwartete Ausgaben nicht getätigt werden. Einen Urlaub können sich etwa 15.600 Kinder und Jugendliche bzw. deren Eltern nicht leisten.

Die Wohnkosten in Oberösterreich werden von 63 Prozent der Haushalte als Belastung empfunden, vor allem von alleinerziehenden Frauen und Männern. „Zur besseren Bekämpfung von prekären Wohnverhältnissen muss die Einführung eines Wohnbonus auf Bundesebene unterstützt werden: Zehn Prozent der laufenden Wohnkosten, maximal 800 Euro pro Jahr, sollen pro Haushalt als Absetzbetrag von der Lohn- und Einkommenssteuer abgezogen werden können“, sagt Präsident Kalliauer.

Dabei seien alle Formen von Wohnkosten (Mietkosten, Wohnkosten für Eigenheime und Eigentumswohnungen) absetzbar. Für Einkommen, die so niedrig sind, dass keine Lohnsteuer gezahlt wird, soll der Wohnbonus als Steuergutschrift ausbezahlt werden. Und bei besonders hohen Einkommen soll nur mehr ein reduzierter bzw. kein Absetzbetrag zur Verfügung stehen.

Die Wohnbeihilfe, für die das Land OÖ zuständig ist, muss bedarfsgerechter gestaltet werden – besonders angesichts der 29 Prozent Anspruchsberechtigten, die diese Beihilfe unter anderem wegen der 3,70-Euro-Deckelung beim anrechenbaren Wohnungsaufwand sowie einiger Erschwernisse für Drittstaatsangehörige gar nicht beantragen. „Es kann nicht sein, dass in einem so wohlhabenden Land wie Oberösterreich tausende Kinder und Jugendliche in schlechten Wohnverhältnissen aufwachsen. Hier ist die Politik gefordert, den betroffenen Familien zu helfen“, so Kalliauer.

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