Betrachtet einander nicht als Fremde. Ihr seid die Früchte eines Baumes, die Blätter eines Zweiges. Es rühme sich nicht, wer sein Vaterland liebt, sondern wer die ganze Welt liebt. Die Erde ist nur ein Land, und alle Menschen sind seine Bürger.
Bahá’u’lláh
Wien (OTS) – In der Bahá’í-Religion fallen zwei wichtige Feiertage auf aufeinanderfolgende Tage und werden aus diesem Grund als Zwillingsfeiertage bezeichnet. Weltweit feiern Bahá’í in diesem Jahr am 19. Oktober den Geburtstag des Religionsstifters Bahá’u’lláh. Einen Tag zuvor wird des Geburtstags seines Vorläufers, des Báb gedacht.
Der Báb ist eine mit der Bahá’í-Religion untrennbar verbundene und dennoch eigenständige prophetische Gestalt. Er ist Vorläufer und Wegbereiter der Bahá’í-Religion. Inmitten des 19. Jahrhunderts im damaligen Persien brach er mit alten Traditionen und forderte zur vorurteilsfreien Wahrheitssuche, zur Förderung von Bildung und Wissenschaft sowie zur Gleichwertigkeit der Geschlechter auf. Zudem kündete er das Kommen eines weiteren Offenbarers an, dessen Lehren die Menschheit zu globalem Frieden befähigen.
Dieser angekündigte Religionsstifter war Bahá’u’lláh, dessen Titel „die Herrlichkeit Gottes“ bedeutet. Bahá’í sehen ihn als den jüngsten, jedoch nicht letzten in einer Abfolge von göttlichen Boten an. Seine Lehren bekräftigen, dass alle Religionen derselben göttlichen Quelle entstammen und es das dringlichste Erfordernis unserer Zeit ist, zu erkennen, dass die ganze Menschheit in ihrer Vielfalt eine Einheit bildet – einen einzigen Organismus, dessen Zellen und Organe voneinander abhängen.
In der aktuellen Situation, die von einer globalen Gesundheitskrise, sozialen Konflikten und spürbaren Auswirkungen des Klimawandels geprägt ist, zeigt sich umso mehr die Notwendigkeit neuer Herangehensweisen. Bahá’u’lláh verkündete bereits vor rund 150 Jahren: „Betrachtet einander nicht als Fremde. Ihr seid die Früchte eines Baumes, die Blätter eines Zweiges. Es rühme sich nicht, wer sein Vaterland liebt, sondern wer die ganze Welt liebt. Die Erde ist nur ein Land, und alle Menschen sind seine Bürger.“
Weltweit und auch in den mehr als 130 österreichischen Bahá’í-Gemeinden gestalten sich in diesem Jahr die Feierlichkeiten aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus, anders als gewohnt, in digitaler Form. In der Bahá’í-Religion gibt es weder Klerus noch vorgeschriebene Riten. Feierlichkeiten werden vielfältig und regional begangen. Heuer werden die Feste den Umständen entsprechend online abgehalten – mit musikalischen Beiträgen, historischen Berichten sowie Gebeten und Lesungen aus den Heiligen Schriften.
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