Grüne: Der Mobilitätsmasterplan 2030 zeigt den Weg zum emissionsfreien Verkehr in Österreich auf
Wien (OTS) – „Mit dem noch nie dagewesenen Öffi- und Bahn-Ausbaupaket und dem Klimaticket in der Zielgeraden hat die Bundesregierung bereits wichtige Meter gemacht. Österreich befindet sich mitten in der Aufholjagd, während in einigen EU-Mitgliedsstaaten in den vergangenen Jahren bereits eine Trendwende im Verkehrssektor eingeläutet werden konnte“, sagt Hermann Weratschnig, Verkehrssprecher der Grünen.
„Seit 1990 sind die CO2-Emissionen in Österreich im Verkehrssektor angestiegen und machen mittlerweile rund 30 Prozent der Gesamtemissionen aus. Mit dem nun von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler präsentierten Mobilitätsmasterplan 2030 wird der Weg skizziert, mit dem wir diesem Trend aktiv entgegentreten“, erläutert der Tiroler Abgeordnete, der sich selbst seit Jahren an der Seite von Anti-Transit- und Bürger*innen-Initiativen gegen den überbordenden Verkehr einsetzt.
Jetzt konkrete Maßnahmen statt Sonntagsreden
„Endlos über Ziele und Absichten zu diskutieren, wird uns bei der konkreten Umsetzung wenig weiterhelfen. Das richte ich klar an die Proponent*innen aller drei größeren Fraktionen, die in ihren Sonntagsreden mit dem Klimaschutz hausieren gehen und dann zu Wochenbeginn die nächsten hochrangigen Straßen bauen und dabei Acker- und Grünflächen zubetonieren wollen“, meint Weratschnig auch mit Blick auf die jüngsten Diskussionen um die Evaluierung des ASFINAG-Bauprogramms. „Wir werden für die dringend notwendigen Klimaschutzmaßnahmen breite Allianzen bilden und bei Vielen weitere Überzeugungsarbeit leisten“, kündigt der Verkehrssprecher der Grünen an und ergänzt: „Aktiver, nachhaltiger Klimaschutz ist ein Geschäftsfeld der Zukunft und bringt Chancen auf zahlreiche Arbeitsplätze mit sich.“
Vom Schienenverkehrs-Drittel auf 40 Prozent ausbauen bis 2040
„In Anbetracht der Tatsache, dass der Güterverkehr bis 2040 weiter ansteigen wird, braucht es eine verbindliche Verlagerung von der Straße auf die Schiene und alle notwendigen Maßnahmen, um den LKW-Verkehr auf den Straßen auf die letzte Meile zu reduzieren“, betont Weratschnig. Dafür seien auch neue, intelligente Logistiksysteme im ‚modal split‘ notwendig. Bis 2040 soll der Anteil des Güterverkehrs auf der Schiene auf 40 Prozent gesteigert werden. „Das kann nur in eng abgestimmter europäischer Zusammenarbeit gelingen. Unserer Aufgabe ist es allerdings auch, drohende neue Transitschneisen zu unterbinden und klare Regeln für den Transport auf den Straßen festzulegen“, meint Weratschnig.
Autoreduzierte Ortskerne kein Problem
„In der städtischen Mobilität sind die Maßnahmen einfacher, wenn dort der entsprechende politische Wille vorhanden ist“, sagt Weratschnig. Insgesamt soll der Anteil des Rad- und Fußverkehrs von heute 23 Prozent bis 2040 auf 35 Prozent angehoben werden. „Um mehr Raum für Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und die Öffis zu schaffen, braucht man keine breiten, flächenfressenden Umfahrungen, die bloß wieder einen Anreiz zu weiteren, neuen Gewerbeflächen an den Gemeindegrenzen bieten würden. Die Rechnung ist einfach: Wir müssen Platz und Raum gerecht aufteilen und den Österreicher*innen leistbare Mobilität anbieten“, ergänzt Weratschnig mit Blick auf zukunftsweisende Projekte wie die Regionalbahnen in Linz und Innsbruck. „Die Bundesregierung mit Bundesministerin Leonore Gewessler setzt im Ausbau des öffentlichen Verkehrs österreichweit neue Maßstäbe und unterstützt dabei mit Förderungen in noch nie dagewesener Höhe“, betont Weratschnig.
Der Verbrenner gehört bald zu den Oldtimern
Die EU-Kommission setzt sich im Programm „Fit for 55“ zum Ziel, ab 2035 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge auf die Straßen zu bringen. „Österreich hat die besten Voraussetzungen in dieser Umstellung ganz vorne mitzuspielen und nicht bloß durchschnittlich zu bleiben. Bereits im Juni liegen wir bei den Neuzulassungen mit 13,9 Prozent E-Pkw im europäischen Spitzenfeld. Auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur schreitet voran, das ‚right to plug‘ in der Wohnanlage wird uns in den kommenden Jahren entscheidend weiterbringen“, erläutert Weratschnig, der zuversichtlich ist, dass der Verbrenner nach 2030 bald nur noch zu den Oldtimern und Museumsstücken gehören wird.
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